Jagsttalimkerei

Über die Jagsttalimkerei

Die Jagsttalimkerei stellt sich vor – warum Jagsttalimkerei?

Die Imkerei von Daniel Pfauth befindet sich in Schweighausen im Ostalbkreis (Baden-Württemberg). Direkt hinter seinem Haus fließt die Jagst entlang. Neben Kocher und Enz gehört sie zu den größten Nebenflüssen des Neckars. Die Umgebung ist durch das Jagsttal geprägt, welches im Vergleich zu anderen Flusslandschaften wenig verändert wurde. Diese Besonderheit bietet viel ländliche Struktur und Natur, was ideal ist, um Bienen zu halten. Daniel Pfauth ist die Verbundenheit mit dieser Region sehr wichtig. Seine Bienen stehen alle ausschließlich im Umkreis von maximal 30km um Schweighausen verteilt. 

 

Durch unterschiedliche Naturräume kann man hier von Agrarlandschaften mit Rapsfeldern und Wiesen auch ausgedehnte Waldflächen finden. Der Naturraum Schwäbische-Fränkische Waldberge, in dem sich die Imkerei befindet, gehört zur waldreichen Landschaft des Virngrunds. Hier ist der Anteil an Nadelbäumen, wie Fichten und Tannen, sehr hoch. Daniel legt ebenfalls sehr viel Wert auf Regionalität, weshalb das Honigspektrum entsprechend dieser Lage angepasst ist. So muss er den Bienen keine weiten Wanderungen zumuten. Sie finden alles an den Standorten in der Umgebung. Die Imkerei wird von Daniel Pfauth persönlich geführt. 

 

Er arbeitet, je nach Saison, mit unterschiedlich vielen „Mitarbeiter/innen“ zusammen, es können auch mal 1.5 Millionen sein. Außerdem verwende er die Maße Dadant und Zander und hält ausschließlich Buckfast-Bienen. Im Verband der Buckfastimker-Süd e.V. ist er Beisitzer, in seinem Heimat-Bienenverein in Ellwangen ist er Jugendleiter und außerdem Mitglied im Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund.

Über Daniel Pfauth

Seit ich fünf Jahre alt war, habe ich mit Bienen zutun. Mein Ur-Großvater und mein Vater haben mit der Imkerei begonnen. Somit ist der Umgang mit Bienen für mich von klein auf ganz normal. Mit neun Jahren habe ich dann auch schon sechs eigene Völker in einem kleinen Bienenstand bewirtschaftet. In den folgenden Jahren nahmen mein Interesse und die Völkerzahl stetig zu. Nach dem Abitur studierte ich Agrarbiologie und Landschaftsökologie an der Universität Hohenheim. Dort machte ich meine Bachelor- und Masterabschlüsse. In Hohenheim befindet sich auch die Landesanstalt für Bienenkunde. Während meines Studiums arbeitete ich dort als Hilfskraft an Projekten mit und betreute auch Bienenvölker. 

 

Meine beiden Abschlussarbeiten wurden in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt geschrieben. Zum einen ging es um den Einsatz von Pflanzenschutzmittel und ihren Auswirkungen auf Bienen, und zum anderen um eine weitere Möglichkeit der Varroabehandlung. Diese Zusammenarbeit sowie auch Praktika im Ausland haben mir viel Erfahrung und Wissen eingebracht. Sechs Wochen lang war ich in Italien/Südtirol. In dieser Zeit lernte ich viel über die Imkerei in Italien und deren Betriebsweisen kennen. Ich war bei Wanderungen in die Toskana dabei und konnte mir Großimkereien mit 10.000 Völkern anschauen. 

 

Aus dieser Zeit konnte ich viel für mich und meine Arbeitsweise mitnehmen. Da ich die Bienen neben dem Studium zuhause in Schweighausen hatte, musste ich in dieser Zeit lernen, vorausschauend zu denken und zu planen. Die „Wochenendimkerei“ funktionierte dank guter Vorbereitung reibungslos. Auch jetzt ist eine gute Planung und Struktur ein gutes Mittel für einen effizienten Betrieb.

Betrieb und Betriebsweise

Die ersten Schritte des Aufbaus der Imkerei geschahen bereits zwischen 1992 und 2005. Da Daniel nahe der Jagst wohnt, mussten die Bienenstände vor Hochwasser geschützt werden. Auch wurden im gesamten Garten die Wege befestigt, um Material einfacher transportieren zu können. 

 

Im Jahr 2010/2011 wurde ein Betriebsgebäude gebaut, in dem Schleuderraum, Kühl- und Wärmeraum sowie Lagermöglichkeiten, Garage und eine Werkstatt vorhanden sind. Diese Bestandteile der Imkerei sind immens wichtig. Hier werden die Grundlagen für eine erfolgreiche Saison gelegt. Nicht nur der Honig kann so optimal geschleudert und aufbewahrt werden. Daniel baut alle seine Beuten und sämtliches Material außerhalb der Saison selbst in der eigenen Werkstatt. Dabei nutzt er Holz aus den Wäldern seiner Region und verarbeitet es von Beginn an selbst. Vom Fällen über das Sägen und Hobeln bis hin zur finalen Verarbeitung geschieht bei ihm alles selbst und in Handarbeit. Auch hier ist wieder der Gedanke der Regionalität im Vordergrund. So kann sich Daniel sicher sein woher die Bäume sind und er weiß, wie das Holz bearbeitet wurde. 

Die Umstellung auf Dadant begann 2000, es gab erste Buckfast-Völker. Bis heute hat er keinen reinen Betrieb mit Dadant. Daneben arbeitet er vor allem mit Zander und nur noch sehr wenig mit Deutsch Normal, was vor allem bei der Königinnenzucht im Frühjahr verwendet wird. Bei allen Völkern arbeite Daniel mit einem angepassten Brutraum. Wie jeder Imker wollte er Bienen, die gut führbar, sanftmütig, ertragreich, schwarmträge, und zeitextensiv sind, sowie eine konstante Brutanlage aufweisen. 

 

Carnica und Buckfast zusammen im Betrieb zu haben lässt sich aufgrund unterschiedlicher Betriebsstruktur nur sehr schwer durchführen und bringt nur unnötigen Aufwand. Daher entschied er sich 2002 endgültig für die Buckfastbiene, da sie den gewünschten Eigenschaften am nächsten kommt. Heute arbeite er noch mit 10er Zargen auf Zander und Deutsch Normal. Jedoch wird dieser Bestand nicht ausgebaut. Bei der Honigernte wird mit 12er Zander und 12er Dadant gearbeitet. Neben den Wirtschaftsvölkern arbeitet er viel mit Mini-Plus-Einheiten und Kielern zur Königinnenvermehrung und bildet Ableger. Seinen Honig verkauft er direkt an den Kunden im Glas oder auch in 12.5kg Eimern an Wiederverkäufer.

Wissenswertes über Bienen und Honig

Bienen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems und aus menschlicher Sicht unverzichtbar für die landwirtschaftlichen Erträge, die von der Bestäubung abhängen. 

Bienen sind wichtige Einflussfaktoren für die Bestäubung und damit auch wirtschaftlich ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Die Ökosystemdienstleistung wurde auf einen ökonomischen Wert von 117 Milliarden US-Dollar (88 Milliarden Euro) geschätzt. Dennoch sind Bienen heute stark gefährdet, ihre Zahl nimmt in Europa und damit auch in Baden-Württemberg massiv ab. Seit 1985 liegt der Rückgang im Mittel bei ca. 25%. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Jungimker jedoch wieder an. Der Rückgang hat Auswirkungen auf die Bestäubungsleistung und somit auf den Ertrag in der Landwirtschaft. Ohne Bienen wird in Deutschland mit einem wirtschaftlichen Schaden in der Landwirtschaft von 1.3 Milliarden Euro gerechnet. Honigbienen bestäuben bei uns 85% aller Nutzpflanzen. 

Bestandteile des Honigs:

Honig besteht vor allem aus einer Mischung verschiedener Zucker (ca. 80%) und Wasser (ca. 17%). Zudem sind Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Pollen, Mineralstoffe, Vitamine und Farb- und Aromastoffe enthalten (ca. 3%). 

Hauptbestandteil sind Einfachzucker (70%) (Frucht- (Fructose) und Traubenzucker (Glucose)). Das Verhältnis der Zucker hat Einfluss auf den Geschmack und die Beschaffenheit. Fruchtzucker wird als süßer empfunden, bei höherem Traubenzuckeranteil kristallisiert der Zucker schneller. 

Der Anteil an Zweifachzuckern und Dreifachzuckern (10%) (Maltose, Saccharose, Turanose, Trehalose Erlose, Raffinose und Melezitose) variiert je nach Honigsorte. 

Der Wassergehalt ist wichtig für die Haltbarkeit des Honigs. Umso weniger Wasser er enthält, desto haltbarer ist er. Bei einem Wassergehalt von über 17% könnte es durch die Hefebakterien im Honig zu einer Gärung des Honigs kommen. 

Enzyme (Invertase, Diastase) bewirken die Umwandlung des Zweifachzuckers Saccharose zu dem besser verfügbaren Fruchtzucker und Traubenzucker. 

Aminosäuren wirken sich auf Aroma und Farbe des Honigs aus. 

Pollen wird von den Bienen bei der Aufnahme des Nektars automatisch mit aufgesaugt und ist eiweiß- und vitaminreich. 

Mineralstoffe (Calcium, Magnesium und Kalium) sind in kleinen Mengen im Honig enthalten und können bei manchen Honigen zu einem salzigen Aroma führen. 

Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Zink und Mangan) sind ebenfalls in sehr geringen Mengen enthalten. Auch wenn es sich um sogenannte „Schwermetalle“ handelt, haben sie keine giftige Wirkung auf den Menschen, sondern sind wichtig für Stoffwechselprozesse. Eisen beispielsweise, als Teil des Hämoglobins, ist lebenswichtig für den Sauerstofftransport im Blut. 

Vitamine sind im Honig auch vorhanden und je nach Honigsorte sehr variabel. Hauptsächlich Vitamin C ist dabei enthalten. 

Über 180 Farb- und Aromastoffe wirken sich auf den Geschmack des Honigs aus. 

Entstehung des Honigs:

Ausgangsstoff ist der Siebröhrensaft von Blütenpflanzen oder Bäumen. Dieser wird als Nektar oder Honigtau ausgeschieden. Bei Blütenpflanzen sollen so Insekten für die Bestäubung angelockt werden, bei Bäumen nehmen Läuse den Honigtau zunächst auf, scheiden dann aber einen Großteil wieder aus. Bienen nutzen diesen Nektar oder Honigtau und vermischen ihn mit körpereigenen Stoffen und Enzymen: Dadurch wird der Zucker in Kohlenhydrate umgewandelt, die leichter verdaulich sind für den Menschen. 

Dies ist ein sehr aufwendiger Prozess. Bienen haben einen Honigmagen, in dem Nektar oder Honigtau gesammelt wird. Dort werden dann Fermente und Enzyme zugesetzt. Auch der Wassergehalt des Nektars (bis zu 75%) muss deutlich gesenkt werden, um als Wintervorrat haltbar eingelagert werden zu können. Dazu trocken die Bienen den Nektar und senken den Wassergehalt auf unter 20%. 

Wirkung des Honigs:

Schon die alten Griechen hatten die heilende und stärkende Wirkung des Honigs erkannt. In der griechischen Mythologie heißt es, dass die Götter ihre Unsterblichkeit durch den Honig erhielten. Auch Hippokrates, berühmter Arzt der Antike, beschied dem Honig eine fiebersenkende Wirkung und Wundheilungskräfte. Honig hat eine antibakterielle Wirkung und kann als Hausmittel bei Erkältungen, Magen-Darm-Erkrankungen und Hautkrankheiten eingesetzt werden, ebenso wie bei der Wundheilung. Aufgrund seiner vielen Inhaltsstoffe ist Honig auch ein reichhaltiges Süßungsmittel und hat einen hohen Ernährungswert. 

Wunderwerk Biene:

Bienen sind schon seit 100 Millionen Jahren auf unserer Erde. Heute sind 20.000 Bienenarten weltweit bekannt. Von Honigbienen kennt man aber nur 10 Arten, wobei 9 dieser Arten in Asien leben. 

Ein Bienenvolk zieht während der Brutphase 100.000 -200.000 Bienen auf. Da jedoch laufend Bienen sterben, sind ständig ca. 40.000 Bienen im Bienenstock. Eine Biene kann bis zu 30 km/h schnell fliegen und innerhalb von 2 Minuten einen Kilometer weit kommen. Insgesamt legt eine Biene im Laufe ihres Lebens 800 km zurück. Wenn man dann bedenkt, dass ca. 400 Bienen ihr Leben lang für ein Kilo Honig arbeiten, wird uns bewusst, welchen Wert wir diesem Produkt zuweisen sollten. Eine einzige Biene muss für 500g Honig die Erde 3,5-mal umrunden. Und das alles, obwohl eine Winterbiene nur 9 Monate alt wird, und die fleißigen, sammelnden Sommerbienen sogar nur ca. 3 Wochen. Königinnen werden vergleichsweise alt, sie können bis zu 4 Jahre alt werden. Königinnen leisten aber auch eine ganze Menge. Im Mai und Juni legt eine Königin bis zu 3.000 Eier pro Tag. Wenn man dann bedenkt, dass 1.500 Eier so viel wiegen, wie eine Königin, legt diese das Doppelte ihres eigenen Körpergewichts an einem Tag.

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